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www.evakessler.de -- Pressetexte |
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Artikel von Saskia Jakisch im Elternblog »Stadt Land Mama« zum Thema Klauen bei Grundschulkindern |
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„Lass mal schnacken!“ - Eine Fernsehserie über »Kieler Köpfe« |
„Lass mal schnacken!“
Fernseh-Talk Show mit Moderator Gerd Hausotto
Sender: |
Kiel TV/Livestream |
Sendetermin: |
27.06.2022 um 17 Uhr und
28.06.2022 um 19 Uhr |
Gast: |
Eva Kessler, Erziehungsberaterin |
Die Sendung ist ab 29.06.2022 bei www.lassmalschnacken.de und bei Youtoube zu sehen. |
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Artikel aus: Kronshagen Magazin 4, November 2020/ Nr.62, Text und Foto: Silke Umlauff |
Was Kinder und Eltern glücklich macht
Erziehungsberatung Eva Kessler aus dem Meddagskamp
gibt praktische Tipps
Eva Kessler, zweifache Buchautorin und Mutter, sechsfache Großmutter, Erziehungsberaterin, Supervisorin, Vortragsrednerin, Coach und Kommunikationswissenschaftlerin hat in den vielen Jahren ihrer Arbeit einen reichen Erfahrungsschatz angesammelt...
Lesen sie den ganzen Artikel hier. |
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Kieler Nachrichten vom 10.03.2020: |
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Eckernförder Zeitung vom 05.09.2019: |
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Kleine Zeitung vom 13.01.2017: |
Wie Halbe-halbe wirklich funktioniert |
Und warum Familien ein Konzept dafür brauchen.
Die Erziehungsberaterin Eva Kessler im Gespräch über einen Plan, der das harmonische Miteinander in Familien erst möglich macht.
Die Kinder helfen dann im Haushalt ganz von selber mit.
Zum ganzen Interview
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Kieler Nachrichten vom 11.06.2016: |
So klappt’s mit dem stressigen Alltag |
Wie lässt sich der Familienalltag besser bewältigen?
Familienberaterin Eva Kessler aus Kronshagen hat ein Konzept entwickelt,
wie Eltern Kindererziehung, Berufstätigkeit und Haushaltsführung besser
in Einklang bringen können.
In ihrem neuen Buch stellt sie sechs praktische Handwerkszeuge dafür vor.
von Kristiane Backheuer , Kieler Nachrichten vom 12.06.2016
Der Artikel und das Foto veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der www.kn-online.de So klappt’s mit dem stressigen Alltag
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Kiel/kronshagen. Mit der Familie ist das so eine Sache.
Irgendwie ist nichts mehr, wie es mal war.
Kaum eine Mutter ist mehr „nur“ Hausfrau.
Es gibt Patchwork-Konstellationen, gleichgeschlechtliche Paare.
„Eltern haben heutzutage mein volles Mitgefühl“, sagt Eva Kessler.
Fast täglich hört die Familienberaterin in ihrer Praxis in Kronshagen von großer Ratlosigkeit und Überforderung.
„Eigentlich ist das neue Rollenverständnis super toll.
Aber bisher wissen wir noch nicht so recht, wie wir damit umgehen sollen.“
Noch immer seien die alten Rollenbilder der Eltern oder Großeltern in uns präsent.
Die 63-Jährige hat über die Jahre ein Konzept entwickelt, damit das Familienleben auch im 21. Jahrhundert reibungslos klappen kann.
Gerade hat sie zu dem hochaktuellen Thema ein Buch veröffentlicht.
Mit langen Alltags-Mängel-Listen kommen die Frauen dann zum Beratungsgespräch.
„Ich weiß, worunter sie leiden. Ich bin ja selber eine Frau und zweifache Mutter“, sagt die studierte Kommunikationswissenschaftlerin lachend.
Nur bei den Männern musste sie genauer hinhören. Nach und nach entwickelte sie ein neues Aufgabenkonzept für Familien und sah von da an ziemlich viele glückliche Väter.
„Endlich bin ich die Schuldgefühle los und höre keine Vorwürfe mehr“, war der häufigste Satz, den sie nach den Sitzungen zu hören bekam.
Wie funktioniert der moderne Alltag einer Familie?
Wie bekommt man mehr gute Laune hin?
„Ein Baustein ist die Chefrolle, die nach Absprache täglich oder wöchentlich wechselt“, sagt Eva Kessler.
„Diese Position löst die Rolle der Hausfrau und des Familienoberhaupts ab.“ Der Chef ist nach der Arbeit für alles zuständig.
Pflaster aufs Knie kleben, Abendbrot machen, Hausaufgaben beaufsichtigen, Kinder zum Sport fahren. Der Partner ist in der Zeit nur Mitbewohner.
Genießt die Zeit und hält sich raus. „Anfangs ist das völlig ungewohnt für die Frauen, wenn ihre Männer diese Chefrolle übernehmen.
Deshalb rate ich immer, dass sie in der ersten Zeit aushäusig sind. Zum Sport gehen oder eine Freundin besuchen“, sagt sie.
„Kinder lieben diese Chefeinteilung heiß und innig. Sie bekommen dadurch Orientierung. Es gibt nicht zwei Meinungen.“
Schmunzelnd schiebt sie hinterher, dass die Kinder das dann auch geschickt nutzen.
Wie lange sie abends wegbleiben dürfen, wird dann vielleicht lieber in der Vater-Chef-Zeit gefragt.
Das Tolle an dieser neuen Rollenverteilung: „Die Väter bekommen einen Blick dafür, was notwendig ist.“
Der zweite wichtige Baustein im Familienkonzept sei der Familienrat.
„Er hilft, Kinder ab neun Jahren zu motivieren, im Haushalt mitzuhelfen“, sagt die Expertin.
„Einmal die Woche setzt man sich als Familie zusammen und bespricht, was gut und was schlecht gelaufen ist.
Gemeinsam sucht man dann nach Lösungen.“ Insgesamt sechs Bausteine oder Werkzeuge hat die Familienberaterin und Supervisorin in ihrem Buch zusammengetragen.
Wobei sie ihr 160-Seiten-Werk weniger als richtiges Buch versteht.
„Ich schreib’ ja nicht, wie es gemacht werden soll. Sondern ich gebe den Familien das Handwerkszeug.“
Wie sie das Konzept dann mit Leben füllen, wer welche Aufgaben übernimmt, das entscheidet jede Familie ganz allein.
Ursprünglich hatte ein Vater angeregt, daraus eine App zu machen.
„Den Gedanken fand ich sehr faszinierend. Ich möchte ja junge Menschen ansprechen“, sagt Eva Kessler.
„Aber ein Buch lässt dem Leser zwischen den Zeilen Nachdenkzeit. Das ist ein unschätzbarer Vorteil.“
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Kieler Nachrichten vom 26.03.2015: |
Mit Leichtigkeit und Humor |
Kinder quengeln, toben, provozieren mit Schimpfwörtern oder wollen abends nicht ins Bett:
„Es ist gar nicht so einfach mit der Erziehung“, stellte Eva Kessler am Mittwochabend in Gettorf fest.
Einige der rund 100 Besucher im Gemeindehaus nickten zustimmend.
Doch Böses führe der Nachwuchs dabei gar nicht im Schilde, erläuterte die Erziehungsberaterin, Buchautorin und fünffache Großmutter.
von Jan-Torben Budde, Kieler Nachrichten vom 26.03.2015
Der Artikel und das Foto veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der www.kn-online.de Mit Leichtigkeit und Humor
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Gibt Eltern anschaulich und unterhaltsam Tipps für den Umgang mit den Lütten:
Eva Kessler, die Erziehungsberaterin und fünffache Großmutter ist. |
Gettorf.
Warum die Lütten im Kita-Alter ihre Eltern mitunter auf eine harte Nervenprobe stellten,
schilderte die Kronshagenerin in einen zweistündigen Vortrag, den Kindertagesstätten im Dänischen Wohld arrangiert hatten.
Was braucht eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kindern? „Ich erzähle meine Version“, unterstrich Eva Kessler.
Sie selbst habe auch aus Fehlern gelernt. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit beginne schon als Kleinkind.
Die Lütten beobachteten Eltern, Omas und Opas ganz genau. „Mit der Sprache kann man wunderbar lügen“, so die 61-Jährige mit dem Lockenkopf.
Wenn Mama aber ihre Augenbrauen hochziehe, verrate das viel mehr über ihre Gefühlslage.
Ob angespannte Muskeln, heruntergezogene Mundwinkel oder eine laute Stimme – Kinder registrierten alles.
Droht Ärger? Oder ist gute Laune angesagt? Es ist auch Selbstschutz.
Kinder strebten grundsätzlich nach Geborgenheit, sagte Eva Kessler.
Doch die Hektik des Alltags störe allzu oft die Harmonie.
Zumal der Stress in der Gesellschaft nach ihrer Einschätzung zugenommen habe.
Dabei wollten die Erwachsenen eigentlich liebevoll sein.
Was aber nicht immer leicht falle, wenn sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen müssten.
Die Trotz-Phase ihrer zweieinhalb- bis dreijährigen Kinder quittierten Eltern oft mit Sorgenfalten oder Schimpferei.
„Eigentlich wollen sie ihre Eltern gar nicht ärgern“, so Eva Kessler, „dafür lieben sie sie viel zu sehr.“
Vielmehr gehe es um die erste Abnabelung.
Ob nun provokante Schimpfwörter, deren Bedeutung die Kleinen gar nicht kennen, oder das Schlagen der Lieblingserzieherin:
Kinder testen die Reaktionen der Erwachsenen.
Vielleicht sei das Mädchen kürzlich vom Bruder getreten worden, so Eva Kessler, nun erkunde sie, wie die Erzieherin reagiert.
Eine ihrer Anekdoten handelte von einem Vater, der seinen kleinen Sohn als geizig und und pingelig bezeichnete, weil er seiner Schwester keine Süßigkeiten abgegeben wollte.
Im Gespräch stellte sich heraus: Es waren Eigenschaften, die dem Mann schon lange an der eigenen Mutter missfielen.
Die Folge: „Er weinte und sagte, dass er seinen Jungen doch liebe“, so Eva Kessler.
Im Saal tauchten Fragen auf. Kostprobe: Was tun, wenn die Kleinen bocken?
Grundsätzlich sollte ihnen signalisiert werden, dass sie Kinder sein dürfen, so die Referentin.
Dazu gehöre Herumalbern, Fehler machen, sich nicht anziehen wollen oder trödeln.
Gleichwohl müssten Eltern auch Grenzen setzen – aber dabei nicht brüllen.
Die Erziehungsberaterin riet zu einer „gutmütigen Bärenstimme“.
Sie verglich die Kindheit mit einem Glückstopf, der so lange wie möglich mit Leichtigkeit, Humor und Genuss gefüllt sein sollte.
„Wenn ich selbst mit meinem Leben zufrieden bin, strahle ich Gelassenheit aus“, sagte Eva Kessler.bud
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www.kleinundgross.de vom September 2011: |
Warum das kindliche Überschreiten von Grenzen intelligent ist |
Trotzen, Streiten, Provozieren
Kinder müssen Grenzen überschreiten, um auf diese Weise kluge Lebens- und Beziehungsfragen zu stellen und die Erwachsenen zu Reaktionen zu animieren.
Wenn Erwachsene das wissen, können sie völlig neue, liebevolle Methoden entwickeln, um Kinder zu erziehen.
Der ganze Artikel ist erschienen bei www.kleinundgross.de |
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Kieler Nachrichten vom 11.06.2009: |
"Gute Laune beim Erziehen" |
Gettorf - Erziehung ist eigentlich ein Kinderspiel.
Eltern müssen nur begreifen, dass ihre Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind und niemals ohne Sinn und Logik handeln - auch dann nicht, wenn sie nerven.
Eva Kessler übermittelt ihre Thesen und Tipps so überzeugend und glaubhaft,
dass ihr die weit über 100 Besucher am Mittwochabend in der Kita am Sportplatz in Gettorf fast zweieinhalb Stunden lang gebannt an den Lippen hängen.
von Burkhard Kitzelmann, Kieler Nachrichten vom 11.06.2009
Der Artikel und das Foto veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der www.kn-online.de "Gute Laune beim Erziehen"
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Die Referentin weiß, wovon sie spricht.
Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder, vierfache Großmutter und genauso unperfekt wie die Menschen, die sich ihren Vortrag anhören.
„Fast alles, was ich Ihnen heute erzähle, habe ich aus Fehlern gelernt“,
gibt die Kommunikationswissenschaftlerin, Erziehungsberaterin, Supervisorin und Buchautorin aus Flintbek freimütig zu. |
Kinder wollen autonom sein und sich von anderen unterscheiden.
Erwachsene wollen, dass ihre Kinder angepasst sind.
„Aus diesen gegensätzlichen Zielvorstellungen entstehen Konflikte“, bringt es Eva Kessler auf den Punkt.
Die quirlige Frau mit dem Lockenkopf beschwört die vor ihr sitzenden Mütter und Väter, Wutausbrüche und Grenzüberschreitungen
ihrer Kinder nicht als persönlichen Affront misszuverstehen. Ein Beispiel gefällig?
Der Vater kommt geschafft von der Arbeit nach Hause und nimmt sich, wie jeden Abend, eine halbe Stunde Zeit für seinen kleinen Sohn, nennen wir ihn Paul.
Der Sechsjährige hat aber offenbar keine Lust, mit dem Vater zu spielen.
Ständig ist er am Provozieren und bringt den enttäuschten Vater schließlich zur Weißglut.
Warum ist Paul so „gemein“? Eva Kessler weiß die Antwort: „Der Vater, der Ärger im Büro hatte, will Paul den fröhlichen und entspannten Papa vorspielen.
Aber Paul erkennt am Gesichtsausdruck, an der Stimmmodulation und Gestik seines Vaters, dass dieser wütend ist.
Und deshalb provoziert er den Vater so lange, bis der tatsächlich einen Wutausbruch bekommt.“ So einfach ist das.
„Wenn Kinder Eltern wütend machen, wollen sie Orientierung und Geborgenheit“, erklärt die Referentin.
Die 55 Jahre alte Flintbekerin weiß aus eigener Erfahrung, wie kräfteaufreibend es sein kann, Kinder großzuziehen.
„Gönnen Sie sich ab und zu eine Auszeit, damit die Batterien wieder aufgeladen werden können“, empfiehlt sie ihren Zuhörern.
Auch rät sie zu mehr Gelassenheit: „Ärgern Sie sich nicht, wenn ihr Kind sein Zimmer nicht aufräumen will.“
Spätestens mit neun Jahren sollte ihrer Meinung nach das Kinderzimmer von den Eltern als autonome Zone anerkannt werden.
Wer daraus schließt, Eva Kessler wäre eine Verfechterin der antiautoritären Erziehung, liegt völlig falsch.
Den Kindern liebevoll, nicht meckernd und drohend Grenzen aufzuzeigen, sei äußerst wichtig, denn „Kinder wollen und müssen Konsequenzen aus ihren Handlungen erleben“.
Mehr Beziehung als Erziehung sei das Erfolgrezept. Dazu gehöre auch regelmäßiger körperlicher Kontakt. Dieser komme oft viel zu kurz.
Der Vortragsabend war eine Gemeinschaftsaktion der Kitas Am Sportplatz und Parkallee (beide Gettorf) sowie der Kitas Osdorf, Revensdorf, Felm, Blickstedt und Neuwittenbek.
„In dieser Form haben wir das zum ersten Mal gemacht“, sagte Birgit Gang, Leiterin der Kita Am Sportplatz, die sich über ein ausverkauftes Haus freute.
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Kieler Nachrichten vom 04.12.2004: |
"Beim Kind stimmt alles" |
Erziehung - ein Kinderspiel? Von wegen!
Nach einer aktuellen Studie der Universität Erlangen-Nürnberg klagt mehr als die Hälfte der Eltern kleiner Kinder über Erziehungsprobleme.
Was machen wir falsch? Antworten weiß Eva Kessler (51). Seit über zehn Jahren berät sie Eltern, Erzieher, Psychologen, Lehrer und Ärzte.
Am 11. Dezember kommt ihr erstes Buch unter dem Titel "Von der Kunst liebevoll zu erziehen" heraus. Im Eigenverlag.
Das JOURNAL hat die Autorin in ihrer Wohnung in Kiel besucht.
Von Kristiane Backheuer, Kieler Nachrichten vom 04.12.2004
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Eine Frau mit munteren braunen Augen und dunklen Locken öffnet die Tür.
"Hallo, ich bin Eva Kessler", sagt sie vergnügt und führt den Besuch ins Wohnzimmer.
Gemütlich hat sie's hier. Hellgelbes Sofa, cremefarbene Teppiche auf dem Parkett, ein Korbsessel und helle Kiefernmöbel.
An der Wand ein Druck von einer alten, knorrigen Eiche. Auf dem Tisch die neueste Übersetzung von Märchen aus 1001 Nacht.
Als ihre Töchter in einer anderen Stadt studierten, zog sie zusammen mit der getigerten Katze Luna vom Lande in die Zwei-Zimmer-Wohnung am Stadtrand .
"Ich wollte in Ruhe mein Buch schreiben", erzählt sie. Und dafür sei die Wohnung ideal. Keine Gartenarbeit, die ablenke, fügt sie schmunzelnd hinzu.
Ja, das Buch. Vor fast drei Jahren fing sie mit dem Schreiben an.
"Immer wenn ich Vorträge zu Erziehungsthemen gehalten habe, kamen die Eltern anschließend zu mir und wollten wissen, wo sie das nachlesen könnten."
So begann sie, an einem Heftchen zu arbeiten. Das Thema: "Wie setze ich Grenzen?" Wenn sie Eltern in Einzelgesprächen oder bei ihren Elternsupervisionen berät
(eine Art Elternseminar, das sie einmal monatlich zum Beispiel in der Kieler Waldorfschule oder im Haus der Familie anbietet), sei dies das große Thema.
Wie groß das Thema wirklich ist, wurde ihr erst beim Schreiben bewusst. Aus dem Heftchen wurde ein 240 Seiten starkes Buch. |
Warum fühlen sich so viele Eltern mit der Erziehung überfordert?
"Die meisten wollen nicht mehr den autoritären Mustern ihrer Eltern folgen, können die Kinder aber auch nicht einfach so laufen lassen", erzählt Eva Kessler.
"Eltern müssen lernen, Grenzen zu setzen, ohne das Kind gleich für sein fehlerhaftes Verhalten zu verurteilen." Schnell kommt sie zum zentralen Punkt ihres Buches.
"Kein Kind will seine Eltern bewusst ärgern!" Das Provozieren der Kinder sei lediglich ein "schlauer Weg", mit den Eltern in Kontakt zu kommen.
Kinder brauchen oft dringend Kontakt zu den Eltern, weil sie sich selbst sonst zu wenig fühlen und dadurch unsicher und ängstlich werden.
Auch wir Erwachsenen geben uns ständig Kontakt. Wir fahren uns mit der Hand durchs Haar, schlagen die Beine übereinander oder stützen das Kinn auf.
Und das alles, um uns das Gefühl zu geben, dass wir da sind. "Kinder haben solche Strategien noch nicht", erklärt die Erziehungsberaterin und zweifache Großmutter. "Wenn ein Kind sagen würde: ‚Mama, nimm mich mal auf den Schoß', kann es passieren, dass die Mutter ,Nein' sagt. Provoziert ein Kind aber, muss die Mutter reagieren, und das Kind bekommt mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit Kontakt."
Wenn Eltern das wüssten, meint Eva Kessler, sei es viel einfacher, auf die richtigen Erziehungsmaßnahmen zu kommen.
Ein Kind, das in der Schule stört, sollte deshalb nicht in den Nebenraum gesetzt werden.
Denn dann hat es ja noch weniger Kontakt, plaudert Eva Kessler begeistert von ihren Erfahrungen. Sie selbst war acht Jahre lang an der Kieler Waldorfschule Lehrerin. Ein Kind, das stiehlt, will häufig nur wissen: Siehst du mich noch? Und liebst mich auch mit Fehlern? Voller Energie berichtet die studierte Kommunikationswissenschaftlerin (1. Studium), Supervisorin und Erziehungsberaterin (2. Studium) von ihrer täglichen Praxis in Jugendheimen, Psychiatrien und Beratungsgesprächen mit Eltern. Das leidige Thema Aufräumen wischt sie mit einer Handbewegung vom Tisch. "Wenn die Kinder zehn, elf Jahre alt sind, ist das Kinderzimmer für Eltern tabu", sagt sie. Einzige Ausnahmen: keine Lebensmittel und keine nassen Handtücher. Beim Thema Schule rät sie: "Bloß nicht denken wie manche Lehrer, bei dem Kind stimmt aber etwas nicht", so Eva Kessler. "Beim Kind stimmt immer alles!" Sie macht den Eltern Mut, ihre Kinder zu bejahen. Es gibt kaum ein Thema, zu dem die quirlige Autorin nicht in null Komma nichts eine Antwort aus dem Hut zaubert. Schnell und auf den Punkt gebracht. Teilnehmer aus ihren Kursen bestätigen das, auch wenn sie vorher äußerst skeptisch waren. Nicht selten kommt eine Mutter oder ein Vater nach einem solchen Kurs zu dem Urteil: genial!
Oft wird Eva Kessler von den Eltern gefragt, wie sie es schafft, die Kinderseele zu verstehen.
Dann muss sie lachen und zuckt mit den Schultern. "Vielleicht",
denkt sie nach und schiebt ihre vielen Locken aus dem Gesicht, "weil ich als Kind selber unter der Schulzeit gelitten habe und unter dem Gefühl, nicht verstanden zu werden." Aber das ist Vergangenheit. Jetzt blickt sie lieber nach vorn und freut sich, wenn Eltern dank ihrer Tipps beim Erziehen gute Laune bewahren. Und einen Trick, wie das gelingt, verrät sie auch noch zum Schluss: "Gehen Sie nachts ins Zimmer ihres Kindes und schauen sie, wie rührend es aussieht, wenn es schläft. So entwickelt sich eine zuversichtliche Sicht auf die positive Weiterentwicklung des Kindes. Die Wirkung auf die Kinder ist häufig verblüffend: Ohne etwas von der Übung zu wissen, fühlen sich die Kinder geliebt und hören mit ihren Unarten auf."
Eva Kesslers Schlussfolgerungen: "Wenn Eltern mehr Zutrauen in ihre Kinder setzen, brauchen sie sich weniger Sorgen zu machen und müssen weniger meckern.
Dann kommen sie eher auf den Gedanken, Situationen spielerisch anzugehen. So wird Erziehung dann tatsächlich zum Kinderspiel." |
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